VON DER GESCHICHTE ZUM MYTHOS
Es gibt viele Autorennen, die zwischen dem Ende des 19. und dem 20. Jahrhundert in Brescia und Montichiari gestartet sind, aber nur eines ist legendär geworden: die Mille Miglia. Was 1927 als Geschwindigkeitsrennen begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einer weltweit bekannten Veranstaltung entwickelt. Auch heute noch begeistert sie gleichermaßen Erwachsene und Kinder, die jedes Jahr gespannt an der Strecke auf die Durchfahrt der Wagen warten. Die Route beginnt in Brescia, führt nach Rom und kehrt dann nach Brescia zurück, wobei sie auch durch die Straßen am Gardasee führt.
1926 wurde der Gardasee Zeuge von Gabriele d'Annunzios Liebe zu Geschwindigkeit und Autos, welche sogar die italienische Sprache prägte. In einem Brief, der im Corriere della Sera veröffentlicht wurde, drückt der Dichter mit Gewissheit aus, dass "das Automobil weiblich ist", weil es die Anmut und Lebendigkeit einer Verführerin besitzt. Heute kann man in den Mauern des Vittoriale degli Italiani einige seiner Autos bewundern, die hier in einem eigenen Museum ausgestellt sind.
Wenn wir über Geschwindigkeit sprechen, kommen wir nicht umhin, Flugzeuge zu erwähnen. Im frühen 20. Jahrhundert wurden Wettbewerbe für diese innovativen Transportmittel ins Leben gerufen, von denen einer den Wasserflugzeugen gewidmet war: der Schneider Cup. Einer der Piloten, die für diesen Wettbewerb trainiert hatten, Marschall Francesco Agello, stellte 1934 den absoluten Geschwindigkeitsweltrekord für Wasserflugzeuge auf, indem er auf der Strecke von Manerba del Garda nach Moniga del Garda eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 709 km/h erreichte. Von der Geschichte zum Mythos für einen immer noch ungeschlagenen Rekord. Eine Rekonstruktion des Flugzeugs kann man im Idroscalo Park bewundern.