Mit der Bezeichnung "Grotte di Catullo" wird eine römische Villa identifiziert, die zwischen dem I. Jahrhundert v. Chr. und dem I. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurde. Die Bezeichnung "Grotten" geht auf das Jahr 1400 zurück, als die Ruinen von den ersten reisenden Chronisten besucht wurden, für die sie eine höhlenartige Form hatten.Der archäologische Komplex, der seit Anfang des 19. Jahrhunderts untersucht und in mehreren Phasen ausgegraben wurde, bezeugt heute die Wichtigkeit der römischen Epoche im Territorium von Sirmione. Unter der großen Villa, die nach Meinung der Historiker Gaius Valerius Catullus gehörte, wurden Strukturen des I. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Der Wohnkomplex wurde Anfang des I. Jahrhunderts v. Chr. errichtet, aber die ersten konkreten Untersuchungen an der Villa wurden erst im Jahre 1801 durch den General Napoleon Bonaparte durchgeführt. Anschließend begann der aus Verona stammende Girolamo Orti Manara mit den Ausgrabungen und weiteren, eingehenderen Untersuchungen. Das Material wurde 1856, zusammen mit einem Grundriss, der auch heute noch maßgebend ist, veröffentlicht. Der archäologische Komplex erstreckt sich auf einem Gebiet von zwei Hektaren, während die Villa einen rechteckigen Grundriss von 167 x 105 Metern aufweist und durch lange Bogengänge und auf den See zeigende Terrassen charakterisiert ist. An der westlichen Seite entlang kann heute der lange Kryptoportikus besichtigt und belaufen werden, der ursprünglich vollständig bedeckt war. Auf der südlichen Seite, unter dem Opus spicatum-Boden, befindet sich eine große, fast 43 Meter lange Zisterne, in der das Wasser für den täglichen Gebrauch gesammelt wurde. Der große Thermalbereich der Villa, der aus verschiedenen Räumen im südwestlichen Gebiet besteht, wie u.a. das so genannte Schwimmbecken, wurde wahrscheinlich Anfang des II. Jahrhunderts gebaut. 1999 wurde im Park, in dem sich die Reste der Villa befinden, das Museum eingeweiht. Dieses enthält zahlreiche Fundstücke, die von den Ausgrabungen der römischen Villa "Grotte di Catullo", von anderen römischen Villen am Gardasee und anderen archäologischen Ausgrabungsstätten dieser Gegend stammen. Das Museum ist in mehrere Bereiche unterteilt. In der Eingangshalle werden die Entstehungsgeschichte und die Morphologie des Gardasees erklärt. Im Inneren des Museums sind weitere drei Bereiche vorhanden: Die Vor- und Frühgeschichte des Gardasees, die Römerzeit - in diesem Bereich sind auch von den "Grotte di Catullo" stammende Fundstücke ausgestellt - und das Mittelalter. Im gesamten archäologischen Gebiet befinden sich etwa 1500 Olivenbäume. Einige davon sind jahrhundertealt und gehören zu unterschiedliche Gardaseesorten.