Die Pfarrkirche Santa Maria Annunciata (Pontenove)

Die Pieve di Santa Maria Annunciata oder Pieve di Pontenove aus dem 6. Jahrhundert ist die älteste Kirche der Gegend und fungierte als „Mutterkirche” des Gebiets. Unter ihrer Zuständigkeit standen neben Bedizzole auch Calcinato, Carzago, Calvagese und Drugolo.
Ihre Lage, etwas abseits vom Zentrum der Gemeinde, wurde aufgrund ihrer strategischen Nähe zu einer wichtigen Verkehrsverbindung, der „Via Brixiensis”, die Brescia und Verona verband, und ihrer Lage in der Nähe der Überquerung des Flusses Chiese gewählt.
Das Gebäude lässt sich in drei verschiedene Bauphasen unterteilen: Die erste, frühchristliche Phase lässt sich auf das 5. bis 6. Jahrhundert datieren und wies einen quadratischen Grundriss mit drei Schiffen auf, der breiter und weniger lang war als der des späteren romanischen Gebäudes.
Während bis zum 5. Jahrhundert die Taufe das Vorrecht der Bischöfe war, wurde der Taufritus später, ab dem 6. und 7. Jahrhundert, auch den Pfarreien gewährt, wie das Taufbecken im Inneren des Gebäudes bezeugt. Die zweite Bauphase ist die des frühen Mittelalters, in der die Umfassungsmauer des Kirchplatzes vor dem Eingang der Kirche und ein neues Taufgebäude vor der Kirche errichtet wurden. Die dritte Bauphase ist die romanische (um 1120), in der das frühchristliche Gebäude fast vollständig abgerissen wurde. Der rechteckige Grundriss ist drei Meter kürzer und vier Meter breiter als der vorherige, aber die Hauptachse stimmt überein. Über dem Eingangsportal ist noch das Wappen des Erzpriesters Giacomo Averoldi zu sehen, der um 1480 den Portikus oder Pronaos vor der Fassade der Kirche abreißen ließ.
Im Jahr 1580 ordnete der heilige Karl Borromäus während seines Pastoralbesuchs an, das über dem Hauptportal befindliche Kreuzfenster zu einem Okulus zu verkleinern und zwei Türen an den Seiten desselben zu öffnen.
Kurz darauf, im Jahr 1584, wurde die Pfarrei von der Pieve di Pontenove, die bereits seit dem 14. Jahrhundert verlassen war, in die Kirche S. Stefano verlegt.