Der Ortsteil Bogliaco di Gargnano beherbergt die kleine, den Heiligen Märtyrern gewidmete Kirche, die besonders für die in ihr enthaltenen, kostbaren Kunstwerke bekannt ist und sich spezifisch auf einen glücklichen Moment der künstlerischen Geschichte Brescias und des Gardasees, nämlich auf das 17. Jahrhundert, beziehen. Während das Äußere der Kirche sachlich ist, mit einer tempelförmigen Fassade, halbrundem Fenster und einem mit Steinpfosten umrandeten Holzportal mit unterbrochenem Giebel, ist das Innere, mit einer einzigen Aula, mit vielen Kunstwerken von Andrea Celesti und dem Altarbild mit der Verherrlichung der Heiligen Märtyrer ausgeschmückt, das von einem Künstler geschaffen wurde, über den sich die Kritik noch nicht einig ist. Auf jeden Fall ist dieses Altarbild, das deutlich die malerischen Stilelemente des 17. Jahrhunderts enthält, aufgrund der starken Erregung beeindruckend, die die gesamte Szene animiert, durch den intensiven Helldunkel-Kontrast, durch die Beherztheit und den starken Sinn zur Dramatik, welche die Protagonisten der abgebildeten Szene kennzeichnen. An den Seitenwänden finden die Besucher Werke von Celesti. Der Künstler stellt einige wichtige Ereignisse im Leben von Christus dar und verleiht den Figuren dabei eine ausgezeichnete Plastizität und Realismus, dort wo die chromatische Klarheit des Pinselstrichs die richtige Verbindung mit den unterschiedlichen Seelenzuständen findet, die jeden einzelne Ereignis kennzeichnen. Die Leinwände folgen aufeinander, mit der Vertreibung der Händler aus dem Tempel, dem Abendmahl in Emmaus, dem Gastmahl im Hause des Levi, in dem einige Frauen die typische Kleidung der Mode des 17. Jahrhundert tragen, und der Auferweckung des Lazarus, die höchstwahrscheinlich vom gleichen Subjekt des Veronese inspiriert wurde. Diese Kunstwerke sind außerdem sehr für die künstlerische Reife bezeichnend, die vom Maler in dieser Epoche erzielt wurde. (credits Arianna Florioli)